Folgende Leistungen bieten wir unseren Patienten an:
Die Link S.T.A.R.® (Scandinavian Total Ankle Replacement) Sprunggelekprothese setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
- einer tibialen Komponente (A), der Tibialgleitplatte, die aus einer hochglanzpolierten flachen Artikulationsfläche, mit zwei rückseitige angeordneten zylindrischen Fixationsstegen zur Verankerung des Implantats im subchondralen Knochen der Tibia, besteht. Sie ist in fünf Größen verfügbar.
- einer talaren Komponente (B), der Taluskappe, die in fünf Größen rechts und links vorliegt. In der Mitte der Gleitfläche befindet sich, A/P-verlaufend, eine Rippe zur Führung des Polyethylen-Gleitkern.
- einem Polyethylen-Gleitkern (C) mit planer Oberfläche, unter der Tibialgleitplatte angeordnet, dessen konkave Unterfläche auf der konvexen Taluskappe gleitet und durch die Rippe, die ihr Gegenlager in einer entsprechenden Rinne in der Kunststoffgleitfläche findet, geführt wird. Die Gleitkerne sind in den Höhen 6, 7, 8, 9 und 10 mm verfügbar.
Durch diese Konstruktion des Bewegungsmechanismus im S.T.A.R. Sprunggelenk, bei dem der Polyethylen-Gleitkern sowohl mit der tibialen als auch mit der talaren Komponente artikuliert, ist eine freie Rotation gegenüber der tibialen Komponente möglich, begrenzt nur durch die Malleoli. Damit werden Kräfte, die sich negativ auf die Verankerung der Komponenten auswirkt, neutralisiert.
Die vorzugsweise zementfrei implantierte Prothesen besitzt eine Doppelbeschichtung aus Reintitan und HX ® (Kalziumphosphat). Für spezielle Fälle können zementierte oder Hybridversionen (Taluskappe zementiert, Tibialgleitplatte zementfrei) indiziert sein.
Das Implantations-Instrumentarium besteht aus einer Reihe von Bohr- und Sägelehren, Probeprothesen und wenigen anderen Hilfsmitteln, die eine exakt reproduzierbare Knochenresektion ermöglichen. Wegen der begrenzten Dimensionierung der S.T.A.R. Sprunggelenksprothese kann diese knochensparend ausgeführt werden.
Die Operationstechnik
Schritt 1
Neue Röntgenbilder der sublateralen Gelenke sind ebenfalls nötig zur Abschätzung des Ausmaßes der sublateralen Degeneration. Eine Knochenszintigraphie wird vorgenommen zur Beurteilung der nachfolgenden Veränderungen im subchondralen Knochen des Talus und der Tibia. Sofern möglich ist auch die Erstellung einer kinematischen Gansstudie hilfreich. Empfehlenswert ist ein System zur Beurteilung von Schmerz, Funktion und Beweglichkeit.
Schritt 2
Der Peilstab (2 Teile) wird mittels einer Kunststoffflasche am Bein befestigt und soll A/P und seitlich zur Tibiaachse ausgerichtet sein.
Schritt 3
Vor Platzierung der Tibia Bohr- und Sägelehre wird der in der Achsrichtung verschiebbare Teil A das Sägeblocks in der Mittelstellung arretiert, so dass dieser nach Bedarf verschoben werden kann.
Der 5 mm Messblock B wird in den beweglichen Teil A eingesetzt und durch Drehen des Zahnradschlüssels bis zur tibialen Gelenkfläche vorgeschoben*
Mit der Arretierungsschraube D wird der Sägeblock horizontal ausgerichtet, um den von medial nach lateral bestehenden Höhenunterschied in der distalen Tibia auszugleichen. Nach erfolgter Korrektur kann der Sägeblock mit Drahtnägeln fixiert werden. Am oberen Ende des Unterschenkels ist der Peilstab C mit einer Kunststoffflasche befestigt.
* Modifizierte Tibia Bohr- und Sägelehre (in den OP-Abbildungen nicht dargestellt)
- Zur optimalen Positionierung der Sägelehre zwischen den Malleoli ist der vordere Teil „D“ des Sägeblocks seitenverschiebbar und kann mit einem Schraubendreher sowohl medial als auch nach lateral verschoben werden.
- Zwei zusätzliche Arretierungsschrauben „S“ dienen zur Ausrichtung und Stabilisierung des Sägelehre im distalen Bereich.
- Nach erfolgter erster Ausrichtung kann die Sägelehre mit einem Drahtnagel „N“ durch eine zusätzliche Bohrung im Sägeblock fixiert und um dessen Achse in die gewünschte Stellung zur tibialen Gelenkfläche gedreht werden. Erst danach wird der Sägeblock mit weiteren Drahtnägeln durch die Löcher endgültig befestigt.
Schritt 4
Der Justiermechanismus an der Tibia Bohr- und Sägelehre ermöglicht im Bedarfsfall ein Verschieben des Teils A nach distal oder proximal – auch nach erfolgter Fixierung der lehre.
Der beweglicher Teil A wird mittels eines Zahnradschlüssels arretiert (Abb. oben) und kann nach Lösen der Arretierung mit demselben Schlüssel in beider Richtung bewegt werden (Abb. s.r.).
* Die modifizierte, seitenverstellbare Tibia Bohr- und Sägelehre erlaubt auch eine seitliche Verschiebung des Sägeblocks (in den OP-Abbildungen nicht dargestellt).
Schritt 5
Der Messblock wird entfernt und ein Sägeschutz montiert, um eine Beschädigung der Malleoli durch das Sägeblatt während der tibialen Resektion zu verhindern.
Bei der distalen Tibialsektion mit der oszilierenden Säge muss das Sägeblatt plan auf der Fläche des beweglichen Teils des Sägeblocks geführt werden. Das Sägeblatt wird bei der Resektion des hinteren Gelenkteils zur Gelenkmitte gehalten, um eine Schädigung des Malleoli zu vermeiden.
Schritt 6
Situation nach Abnehmen des Sägeschutzes und vollzogener Resektion.
Ansicht nach Herausnehmen des tibialen Resektates.
Der Messbock (4 mm, schräg) wird auf die Tibia Bohr- und Sägelehre geschoben. Der Fuß ist in 90° Stellung fest an die Resektionsfläche der Tibia zu pressen. Bei der Talusresektion wird das Sägeblatt auf der Fläche des Messblocks geführt. Kann der Talus nicht gegen die Tibia gedrückt werden, bestehen zwei Vorgehensweisen:
- Sagittale Schnitte von 1 mm von den medialen uns lateralen Talusfacetten.
- siehe folgende Darstellung
Schritt 7
Bei Verengung der Malleolengabel
Der Messblock muss abgenommen und durch einen Messblock mit Distanzzunge ersetzt werden (siehe folgende Darstellung).
Nunmehr ist der Fuß in 90° Stellung fest an die Distanzzunge zu pressen und die Taluskuppe entlang der Messblockfläche zu resezieren.
Die Situation nach Entnahme des Talusresektates.
Zur Positionsbestimmung des Talus Bohr- uns Sägelehre wird der Fuß in 90° Stellung gebracht. Mit einem Markierungsstift (Abb. A), der an der vorderen Tibiakante geführt wird, wird in Achsrichtung eine Linie (Abb. B) auf dem resezierten Taluskopf gezogen.
Diese Linie entspricht dem Übergang vom Collum zum Taluskopf.
Schritt 8
Die passende Talus Bohr- und Sägelehre wird flach auf die resezierte Taluskopffläche platziert, so dass die tiefsten Punkte der beiden Ausnehmungen gerade auf der vorher angebrachten Linie liegen (siehe folgende Abbildung).
Die Lehre wird mit zwei Drahtnägeln befestigt. Zusätzlich kann die Lehre nach Bohren eines Loches mit dem gebogenen Fixierstift durch die Bohrung in der Lehre in ihrer Position gesichert werden. Mit einer Stichsäge werden die seitlichen Resektionsschnitte durchgeführt, indem medial und lateral etwa 2 mm starke Lamellen reseziert werden. Madial sollte der Schnitt etwa 10 mm, lateral 17 mm tief reichen.
N.B: Die Sägelehre gibt eine schräge Schnittrichtung vor.
Schritt 9
Die Talussägelehre (entsprechend der vorher verwendeten Größe der Talus Bohr- und Sägelehre) wird zur dorsalen und frontalen Resektion mit der Haltezange auf den Talus aufgesetzt. Der Quersteg der Talus Sägelehre muss in der Mitte des resezierten Talus platziert werden. Bei korrekter Resektion der seitliche Facetten erreicht man diese Position, indem die Lehre dorsal flach auf die Resektionsfläche aufgesetzt und bis zum Verklemmen nach ventral gezogen wird. In dieser Position wird die Talus Sägelehre mit Drahtnägeln fixiert. (s. Abb.)
Die dorsale Resektion erfolgt mit einem geraden Sägeblatt, indem es plan an der Sägelehre geführt wird.
Schritt 10
Für die frontale Resektion ist ein spezielles doppelt gewinkeltes Sägeblatt im Instrumentarium vorgesehen. Gegebenenfalls muss die frontale Resektion mit einem schlanken Meißel durchgeführt werden.
Entsprechend seiner Größe wird die passende Fräslehre auf den Talus gesetzt und mit Drahtnägeln fixiert. MitHilfe dieser Fräslehre wird die Rinne für das Verankerungssegel der Taluskomponenten in den Talus gefräst. Mit einem 3 mm Spiralbohrer mit Anschlag wird jeweils an den Enden des Schlitzes in der Talus Fräslehre ein Loch gebohrt und dann durch Gleitfäsen mit dem laufenden Bohrer der verbliebenen Knochensteg durch den Schlitz in der Lehre abgefräst. Die gefräste Nut darf nut bis zum hinteren Rand des obereb Talusschnittes reichen, aber nicht weiter.
Schritt 11
Vorbereitetes Implantatlager am Talus
Die Taluskappe wird implantiert. Das Segel der Taluskappe wird in die Nut geführt. Die Taluskappe wird mit leichten Schlägen gegen die Implantatvorderkante, z.B. mittels einer Tibia-Einsetzplatte, nach dorsal bewegt. Bei der Zementfixierung ist dafür der Zement vorher in die Taluskappe einzubringen, um das Implantat dann in der korrekten Position zu den Resektionsflächen mit dem Einschlaginstrument für die Taluskappe fest auf den Talus aufzuschlagen. Das Talussegel sollte nicht mit Zement belegt werden. Bei zementfreier Implantation wird das Talusimplantat in gleicher Weise durch „Pressfit“ auf dem Talus fixiert.
Die Tibia Bohr- und Sägelehre wird wieder auf die in der Tibia verbliebenen Drahtnägel gesetzt. Mit der Tiefenmesslehre wird die Ausdehnung der Tibia in der Sagittalebene definiert und auf dem Spiralbohrer mit einstellbarem Anschlag übertragen (die Anschlagplatte am Spiralbohrer kann mit dem zugehörigen Imbusschlüssel verstellt werden). 5 mm werden von der gemessenen Länge abgezogen, um ein Durchbrechen der Kortikalis dorsal zu vermeiden.
Schritt 12
Mit dem Durchmesser 6mm Spiralbohrer, bei vorher eingestellten Tiefenmaß, (Anschlag/Bohrer) werden die Bohrung für die zylindrische Verankerungskomponenten an der Tibialgleitplatte eingebracht. Zu beachten ist dabei, dass der Bohrer gerade durch die Bohrlehre läuft und die Bohrspitze nicht in Richtung der Tibiaresektionsfläche abweicht.
Um eine gleich bleibende Distanz zwischen den Bohrlöchern zu erhalten, ist es ratsam in das zuerst gebohrte Loch einen Fixierbolzen hineinzustecken und erst dann das zweite Loch zu Bohren.
Mit dem Rinnmeißel werden die gebohrten Löcher in der Tibia nach vorn eröffnet. Zur Vermeidung eines unkontrollierten Ausbrechens von Knochen in die Resektionsebene, muss darauf geachtet werden, dass der Meißel beim Eindringen mit der in der Tibia eingebrachten Bohrung parallel verläuft.
Als Peilhilfe kann ein 6 mm Spiralbohrer wechselweise in ds dem Meißel gegenüberstehende Loch eingebracht werden.
Schritt 13
Fertiges tibiales Implantatlager
Der Fuß wird in 90°-Stellung zur Tibia gebracht, und die passende 8 mm Tibia-Einsetzführungsplatte zwischen die implantierte Taluskappe und die Tibiaresektionsfläche geschoben. Die Tibiagleitplatte, deren Größe durch Ausmessen der sagittalen Tiefe der Tibia mit der Tiefenmesslehre bestimmt wurde, kann nun mit Hilfe des Einschlaginstrumentes für Tabiagleitplatten vorsichtig soweit eingetriben werden, bis deren vordere Kante mit der ventralen Kortikalis auf der lateralen Seite, die in der Regel 2-3 mm unter der medialen liegt, bündig ist.
Schritt 14
Taluskappe und Tibialgleitplatte in Position. Die richtige Stärke des zu verwendenden Polyethylen-Gleitkerns wird durch Einsetzen von Tibia Probeimplantat (5 St.) ermittelt. Dabei ist gleichermaßen eine genügende Spannung im Gelenkbereich und auch auf die erforderliche Beweglichkeit zu achten. Ein Kippen des Talus gegen den Polyethylen-Gleitkern erfordert eine laterale Stabilisierung.
Implantierte LINK S.T.A.R® Sprunggelenkprothese. Die Löcher in der distalen Tibia werden mit Knochenchips verschlossen.
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